Rathaus

Rathaus mit Roland (Foto: Stadtverwaltung Nordhausen)

Die nach Einwohnern siebtgrößte Stadt in Thüringen liegt am Südrand des Harzes im Nordwesten der Goldenen Aue. Das im Jahre 876 zum ersten Mal erwähnte Nordhusa wurde 929 als Nordhuse in einer Schenkungsurkunde Heinrichs I. an seine Frau Königin Mathilde genannt, die hier 961 ein Damenstift einrichtete.
Der Nordhäuser Roland als Wahrzeichen der Stadt symbolisierte die Reichsfreiheit. Im 15. Jahrhundert war die Stadt Mitglied der Hanse. Von 1937 bis 1945 wurden im Rüstungszentrum Mittelwerk und ab 1943 im Konzentrationslager Mittelbau Dora unterirdisch die V2-Waffe produziert. Anfang April 1945 wurde die von Fachwerkhäusern geprägte Stadt durch zwei Luftangriffe der Royal Air Force zu drei Vierteln zerstört; über 8800 Menschen starben, Zehntausende wurden obdachlos.
Das Nordhäuser Stadtbild ist von vielen Anhöhen, Grünanlagen, einer lockeren urbanen Bebauung mit Nachkriegsbauten, verschiedenen Baudenkmälern und Kirchbauten geprägt. Bedeutendstes Bauwerk ist der romanisch-gotische Dom zum Heiligen Kreuz. Überregional bekannt ist die Stadt für ihre Spirituosenherstellung, besonders dem Nordhäuser Doppelkorn. (Quelle: Wikipedia, gekürzt)
Die Innenstadt umschließt fast durchgängig die gut erhaltene Stadtmauer. Entlang dieser Mauer ist eine Stadterkundung zu Fuß sehr gut möglich. Ein großes Stück dieses Rundgangs führt durch die Altstadt.

Sehenswürdigkeiten

HSB

Theater in Nordhausen (Foto: Stadtverwaltung Nordhausen)

Nordhausen hat viel Sehenswertes zu bieten. Es gibt viele historische Gebäude wie das, im neoklassizistischen Stil gebaute und 1907 eingeweihte Theater. Es wird eine große Palette von Musiktheater, Balett, Schauspiel, junges Theater und weiteres angeboten. Es wird viel für jeden Geschmack geboten.
Für Erholung und Sport steht das im Jugendstil errichtete Badehaus mit Erlebnisbad und Saunalandschaft bereit. In den Sommermonaten öffnen auch die Freibäder Salzaquellbad in Nordhausen-Salza und der Badestrand am Bielener Kiesgewässer mit Zeltplatz am südöstlichen Stadtrand von Nordhausen ihre Pforten. Am südlichen Rand von Nordhausen genauer am Nordufer des Sundhäuser Sees liegt das Tauchzentrum Nordhausen. Hier werden verschiedene Kurse zum Tauchen lernen, Übernachtungsmöglichkeiten oder Service rund ums Tauchen geboten.
Alle Eisenbahnfans interessiert vielleicht das Gebäude des Hauptbahnhofes (1867-1869 gebaut) und das Empfangsgebäude der 1897 eröffneten schmalspurigen Harzquerbahn - HSB welche, unter anderem, mit einem Dampfzug zum Brocken und nach Wernigerode verkehrt. Eine Besonderheit besteht in einer Schienenverbindung zwischen der Nordhäuser Straßenbahn und der Harzquerbahn. So kann man mit einer Nordhäuser Straßenbahn, auf der HSB-Strecke, bis an den Südrand des Harzes fahren.
Sehenswert ist auch das alte Rathaus erbaut in den Jahren 1608 bis 1610 sowie dem, dessen Existenz seit dem Jahr 1411 belegten, nordhäuser Wahrzeichen dem Roland. In diesem Rathaus ist auch ein Trausaal in dem sich regelmäßig Paare das Ja-Wort geben.
Nordhausen verfügt über eine gut sanierte Altstadt mit vielen historischen Gebäuden. Ein Spaziergang durch die alten Gassen lohnt sich in jeden Fall.

Kultur

HSB

Zug der HSB (Foto: Pressestelle Stadt Nordhausen)

Im Jahre 1907 wurde in Nordhausen ein Badehaus im Jugendstil errichtet. In diesem, inzwischem restaurierten und erweiterten, Bauwerk steht den Besuchern ein Erlebnisbad mit Gesundheitsbecken, Kinderbecken, 25 Meter langem Sportbecken, einer Rohrrutsche sowie einer Saunalandschaft zur Verfügung.
Für all Diejenigen die gerne spazieren gehen gibt es in Nordhausen einige Gelegenheiten. Der Park Hohenrode wurde nach den Prinzipien des englischen Landschaftsparks angelegt. Die Wege führen in eleganten Bögen durch den Park und erschließen dem Besucher die vom Gartenkünstler erdachten Parkbilder. Direkt gegenüber befindet sich das Gehege. Ein beliebter Erholungspark mit darin befindlicher Veranstaltungsfläche und Gastronomie. Hier finden im Sommer Musikkonzerte und andere Aufführungen statt.
Für Familien mit Kindern ist der Stadtpark am nördlichen Rand von Nordhausen interessant. Hier gibt es nicht nur einen großen Spielplatz für Kinder sondern auch Tiergehege und einen kleinen Gondelteich mit Imbiss.
Eine weitere Parkanlage ist auf dem Südhang des Petersberges gelegen der Petersberggarten. Hier ist auch ein Spielplatz, ein Skaterpark und ein Kletterturm sowie am südlichen Ausgang des Parks ein weiterer Spielplatz unter anderem mit einem Wasserspielanlage.
Für Ausflüge in den benachbarten Harz bietet sich die Harzer Schmalspurbahn - HSB bzw. die Selketalbahn im Tal des Fluß Selke an. Die HSB hat eine Endstation in Nordhausen und fährt von hier aus zum Brocken (dem höchste Gipfel Norddeutschlands), nach Wernigerode und Hasselfelde. Außerdem besteht die Möglichkeit in der Station Eisfelder Talmühle in die Selketalbahn umzusteigen und nach Quedlinburg am nordöstlichen Rand des Harzen zu fahren. Das gesamte Schienennetz umfaßt ca. 140km Streckenlänge. Dabei sind einige Züge noch traditionell mit Dampflocks bespannt und ein riesen Spaß für Kinder und ein schönes Motiv für Fotographen.

Stadtpark

Fontäne im Stadtpark (Foto: Stadtverwaltung Nordhausen)

In Nordhausen werden jedes Jahr zwei große Stadtfeste veranstaltet. Anfang Juni findet das dreitägige Rolandfest statt. Das größte Volksfest in Nordthüringen. Ein Stadtfest mit Musikveranstaltungen, historischen Umzügen und zahlreichen anderen Darbietungen. Einer der Höhepunkte dabei sind die Auftritte der Rolandgruppe. Vier Nordhäuser Originale - Der Roland, Die Brokenhexe, Prof. Zwanziger und der oole Ewerschberg. Die Vier machen sich Gedanken zu aktuellen Problemen und Sorgen in und um Nordhausen und der Nordhäuser Einwohner. Das alles in nordhäuser Mundart poentiert dargeboten. Das andere große Stadtfest ist das Altstadtfest im August. Es breitet sich über die gasamte Altstadt aus. Hier werden neben viel Musik und gastronomischer Versorgung alte Handwerke gezeigt un laden zu zusehen und kaufen ein. Auch hier gibt es wieder Original. Das sind der "Hannechen Vogelstange", "Altstadt-Mann", der "Riese" und das "rote Orschloch" von Solze. Alle Figuren stammen aus der Geschichte der Stadt.

Museen

Meyenburg

Kunsthaus Meyenburg (Foto: Stadtverwaltung Nordhausen)

In Nordhausen kann man fünf Museen unterschiedlicher Ausrichtung und eine sehr interessante und bewegende KZ-Gedenkstätte besuchen. Das Museum "Tabakspeicher" beschäftigt sich mit Handwerk, Gewerbe, Industrie und Archäologie. Der 1712 erbaute Tabakschober diente im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Lager für Rohtabak. Man kann man u.a. viel über die Tradition Kornbrennerei, Kautabakherstellung und Maschienenbau lernen. Aber auch viele geschichtliche Fakten können bestaunt werden. Ein Museum für Stadtgeschichte ist die "Flohburg". Seit 1473/74 existiert die Flohburg als eines der ältesten und historisch wertvollsten Fachwerkhäuser unserer Stadt. Im Gegensatz dazu ist im "Kunsthaus Meyenburg", ein im Jahr 1907 in Formen des Jugendstils und Historismus erbaute Villa, die Kunst zu hause. Sie ist umgeben von einem kleinem Park. Gezeigt werden regional und überregional bedeutende Sonderausstellungen, thematische Ausstellungen und Werkschauen bekannter Künstler.
Ein besonderes Museum ist die "Echte Nordhäuser Traditionsbrennerei". Seit 1507 wird in Nordhausen Korn gebrannt.

IFA

Traktoren im IFA-Museum (Foto: IFA)

In diesem Museum kann man, in einem historischen Gebäudeensemble, das traditionelle Handwerk des Brennens miterleben. Auch in der heutigen Zeit werden hier hauseigene Korn- und Likörspezialitäten und natürlich auch der „Echter Nordhäuser Doppelkorn“ hergestellt. Selbst für Menschen die den Korn nicht mögen ist diese Ausstellung interessant und sehenswert. Natürlich kann man das gesehene auch, direkt im Museum, käuflich erwerben.
Ein recht junges Museum ist das "IFA-Museum". Es widmet sich der 90-jährigen Geschichte der ehemaligen IFA-Motorenwerke Nordhausen. Es sind über 50 originalgetreu restaurierte Exponate von Gruben- und Feldbahnloks, komplette Schnittmodelle des Famulustraktors und der Dieselmotoren zu erleben.
Ein besonders interessanter und bewegender Ort ist die KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora nördlich von Nordhausen am Südrand des Kohnstein. Hier kann man nachvollziehen wie Häftlige aus vielen Ländern untern unmenschlichen Bedingungen die u.a. die "Wunderwaffe V2" gebaut haben. In kostenlosen Führungen wird ein Teil der ehemaligen sehr umfangreichen Stollenanlagen gezeigt. Auf dem Freigelände und dem, auf dem Gelände befindlichen Museum, kann man sich über das ehemalige Konzentrationslager informieren.

Nordhisser Platt

Einige Nordhäuser kennen es sicher noch: das Nordhisser Platt. Viele Nordhäuser, so auch ich, sprechen leider kein Platt. Wer es mal hören möchte sollte die Aufrtitte der "Rolandgruppe" oderder Altstadt Oroginale nicht verpassen. Der Roland und seine Konfifchen (Gefolge) treten zu den Stadtfesten mit ihrem Bühnen Programmen auf. Dieses wird in Nordhisser Platt aufgeführt.
Hier eine Kostprobe, ein Gedicht von Horst-Dieter Stockhausen in unserer Mundart.

Wiehnochten

Mochen mie uns doch nischt veer,
de Toge vern Faeste sin werklich schwer.
Wenn in Dezember dos Wiehnochtsfaest naht,
aes inn Huuse Hektik anjesaht.
Do waeren de Kugeln ruusjesucht,
dr Erfinder des Christbaumschtänders verflucht,
weil dr Baum, es aes wie verwemmet,
wedder mol nich zun halten kemmet.

Zuerscht wird met dr Axt jekläjet,
dann aen Schticke objesäjet
un aesse dann endlich in Schtänder drinn,
schtehte scheip noch dr Sieten hin.
Schimpen hilleft do au nich veel,
also nochmol `s glieche Schpeel.
Dann schmickt me dn Baum met etlichen Kerzen,
silbernen Kugeln un goldenen Herzen.

Met Lametta motzt me dos ganze noch uff
un owene kämmet ne Schpitze druff.
De Mutter macht sauwer, putzt de Faenster,
besorjet Jeschenke fer de Waenster,
baeckt Schtollen, Kuchen, Plätzchen un so,
dr Mann aes mehr fer de Technik do,
daenn he prowiert uffen Boden vonn Huus
de Iesenbahne fern Jungen uus.

Schtunnen brucht he, üm ruus ze kriejen,
wie de Schienens richtich liejen.
Ne Iesenbahn, aewwerleht he grade,
aes fer Kinger veel ze schade.

Disse iewen in dr Ziet
aen Wiehnochtsjedicht oder Wienochtslied,
welches sie dann sehre beflissen
ungern Baume uffsagen missen.
Me sitt, in Huuse aes mächtich was luuß
dos haelt me bole nich me uus
Ich wullte, so saht dr Mann ungerdessen,
´s waer Heilichobend un mie haetten jeaessen.
Noch awer aesses nich so wiet
Un deshalb: „Scheene Wiehnochtssziet.“

Horst-Dieter Stockhausen

Quelle: https://www.nnz-online.de/news/news_lang.php?ArtNr=140888

Hochschule Nordhausen

Dom

Audimax der Hochschule (Foto: Wikipedia.de)

Im Jahr 1997 wurde eine Fachhochschule in ihrer jetzigen Form in Nordhausen gegründet. Seit dem Januar 2015 trägt sie die Bezeichnung Hochschule Nordhausen. Das Gelände am Weinberg hat eine lange Geschichte mit verschiedenen Bildungseinrichtungen. Begonnen hat alles im Jahr 1906 mit dem Beschluss des Sächsischen Provinziallandtags zum Bau einer Landeserziehungsanstalt, die 1910 eröffnet wurde. Im Jahre 1951 wurde die Schule „Fachschule für Landwirtschaft“, von 1956–1994 dann auch „Ingenieurschule für Landtechnik“ genannt, auf dem Gelände gegründet. Heute umfaßt das Studienangebot 16 Bachelorstudiengänge und 11 Masterstudiengänge in den zwei Fachbereichen Ingenieurwissenschaften sowie Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Durch die überschaubare Zahl an Studierenden (2408 im Wintersemester 2019/20) hat sie einen recht familiären Charakter mit kurzen Wegen. Mit dem August-Kramer-Institut (AKI) verfügt die Hochschule Nordhausen seit Beginn des Jahres 2006 über eine ingenieurwissenschaftliche Lehr- und Forschungseinrichtung. Die Arbeitsfelder unterteilen sich in die drei Schwerpunkte Energiesysteme, Werkstoff- und Verfahrenstechnik und Geoengineering.
Ausgründungen aus Forschungseinrichtungen sind Teil der gewollten Strategie zur Steigerung wissensbasierter Gründungsideen. Bisher hat es bei der Hochschule Nordhausen 13 Gründungen gegeben. Die Hochschule ist ein Motor der wirtschaftlichen Entwicklung in der Region und ein Anziehungspunkt für junge Studierende.

Kirchen

Dom

Dom zum heiligen Kreuz (Foto: Stadtverwaltung Nordhausen)

Die Gründung des Dom zum heiligen Kreuz geht auf die Errichtung eines Frauenstift 961 durch die erste Deutsche Königin Mathilde zurück. Das Gotteshaus wurde 2017/18 aufwendig saniert und kann besichtigt werden. Die größte evangelische Kirche Nordhausens ist St. Blasii. Die Anfänge dieses Bauwerks gehen auf das Jahr 1220 zurück. Sie wird in einer Urkunde von Heinrich VII erwähnt. Nach der Reformation übernahm 1524 Johann Spangenberg auf Empfehlung Martin Luthers die Stelle des ersten evangelischen Predigers. Der Taufstein wird dank einer Stiftung aus dem Jahre 1591 seither genutzt. Jeden Freitag führen Kinder der Gemeinde durch das beeindruckende Gotteshaus. Eine weitere interessante Kirche in Nordhausen ist die Altendorfer Kirche. Sie liegt etwas versteckt im alten Stadtkern Nordhausens. Im Jahre 1294 diente sie als Klosterkirche des Barfüßerklosters. Heute wird die Altendorfer Kirche von jungen Christen als Jugendkirche "HERZSCHLAG" genutzt.

Übernachten und Gastronomie

In Nordhausen gibt es mehrere Hotels, Pensionen und private Unterkünfte. Das Neueste ist das im Jahr 2018 neu eingerichtete Hotel "Nordhäuser Fürstenhof".

Dom

Hotel "Nordhäuser Fürstenhof" (Foto: nordhaeuser-fuerstenhof.de)

Es befindet sich in einem Gebäude aus dem 19. Jahrhundert und ist heute im Stile der 20er Jahre eingerichtet. Im obersten Stockwerk ist eine Lounge mit Blick über die Dächer der Stadt Nordhausen. Für kulinarische Genüsse gibt es vielfältige Restaurants und Gaststätten. Es ist für jeden Geschmack etwas dabei. Vom alt Eingesessenen wie dem Restaurant "Zum Socken" das schon seit dem Jahr 1720 Gäste mit gut bürgerlicher Küche empfängt. Aber auch viel Restaurants mit landestypischen Gerichten wie "Italiener", "Chineses", "Grieche" oder "Inder". Für die Freunde besonderer Speisen steht ein arabischen Imbiss bereit. Über eine besonders schöne Lage verfügt die Gaststätte "Sonneneck" sie beitzt eine große, mit alten Bäumen bestandene, Freiterrasse. Hier gibt es guten Kaffee und selbst gebackenen Kuchen zu genießen. Sie befindet sich mitten im Park Gehege. Ebenfalls sehr besonders gelegen, mit Blick über die Unterstadt in Richtung Westen, ist das Restarant "Felix". In seinen zwei terassenförmigen Wintergärten direkt an der Stadtmauer kann man den Tag oder den Abend genießen.

Touristinformation:
Stadt Nordhausen
Stadtinformation Nordhausen
Markt 1
99734 Nordhausen
Telefon: 03631-696797 od. 03631-696221 od. 03631-696799
EMail: stadtinfo@nordhausen.de

Hier eine Sammlung von Links mit weiterführenden Informationen:

Seite zuletzt aktualisiert am 21.09.2024

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